South Park ist schon so eine Sache für sich. Die einen finden es genial, die anderen können der Serie absolut nichts abgewinnen. Ich persönlich finde, dass South Park nicht nur genial ist, sondern auch noch einen bildenden Aspekt beinhaltet. Ich erinnere mich da zum Beispiel sehr gut an eine Folge, die sich um die Mormonen drehte. Es wurde erschreckend gut dargestellt, wo der Mormonismus seine Wurzeln her hat. Ich glaube ich werde nie vergessen, auf welch albernen Prinzipien Joseph Smith's "Religion" basiert.
Heute dann ein weiterer Baustein. In letzter Zeit war die Scientology ja wieder in aller Munde, aber hat sich schonmal jemand damit näher beschäftigt? Ich finde die Mormonen rocken ja schon weil sie an fiktive Steinplatten glauben und all den Kram, aber die Scientologen habens da noch mehr drauf. Daher schonmal Achtung: Wer das nun liest, könnte hinterher leicht schockiert und verwirrt sein. Zur Kontrolle habe ich extra lange recherchiert, und was nun kommt, stimmt mit allen bekannten Puplizierungen über die Scientology überein. Holt euch Chips und Nüsse, lehnt euch zurück und genießt es.
Vor 75 Millionen Jahren lebte ein böser außerirdischer Herrscher namens Xenu, der über 76 Galaxien gebot. Einer dieser 76 Planeten war die Erde, damals allerdings noch bekannt als Teegeeack. Xenu hatte ein Problem: Alle 76 Planeten waren überbevölkert - im Durchschnitt wurde jeder von ungefähr 178 Milliarden Menschen bewohnt. So weit, so gut. Nun kommt der geile Teil. Wie das ein böser Herrscher so macht, unterwirft er die Guten mit Hilfe von Psychiatern. Nach dem das geschehen war, ruft er die Menschen zu sich - angeblich, um ihre Einkommenssteuererklärung zu überprüfen, in Wahrheit aber, um sie zu betäuben und an Bord von Raumschiffen, die exakt wie DC8-Flugzeuge aussehen, nach Teegeeack zu verfrachten. Den Teil mit der Einkommenssteuererklärung finde ich persönlich schon recht hinterlistig, nur ein SEHR böser Herrscher ist meines Erachtens zu so etwas in der Lage.
Hier angekommen, ordnete der böse Xenu Milliarden Menschen rund um Vulkane an, die er dann mit Wasserstoffbomben in die Luft jagte. Die Seelen der Unglücklichen fing er mit Hilfe von speziellen elektronischen Fallen (Seelenfängern) ein, packte sie in Kartons und zwang sie, sich in mehreren Riesenkinos Filme anzuschauen. Diese Kinos glichen bis ins Detail den heutigen Filmpalästen – und das ist kein Zufall: Bei jedem Multiplex handelt es sich um eine unbewusste Erinnerung an das, was damals, vor 75 Millionen Jahren, geschah. Die Filme, die Xenu den Seelen vorführte, handelten von Gott, dem Teufel, Jesus usw., und so wurde ihnen ein falsches Bewusstsein implantiert. Als die Kinovorstellung zu Ende war, gruppierten sich jene Seelen in Gruppen zusammen, die denselben Film gesehen hatten; sie begannen, die wenigen Leiber zu besetzen, die nach der Urkatastrophe noch übrig waren, die ersten Urmenschen also. Xenu wurde letztlich von den Guten besiegt, aber die armen verwirrten Seelen geistern bis auf den heutigen Tag in unseren Körpern herum. Um unser volles Potenzial zu verwirklichen, müssen wir uns von ihnen befreien, ein Prozess, den Scientologen als "Clearing" bezeichnen.
Als ich das gesehen und später gelesen hab, musste ich schon leicht schmunzeln. Irgendwie lustig, dass scheinbar recht viele Leute an den Kram glauben, aber auch sehr traurig. Dazu sei gesagt, dass der Gründer dieser “Religion”, L. Ron Hubbard, komischerweise Autor von Science-fiction-Geschichten war. Hm... dem ein oder anderen Anhänger könnte da ja mal ein misstrauischer Gedanke in den Sinn kommen. Aber auch wenn es verlockend ist daran zu glauben, bleibe ich lieber beim fliegenden Spaghettimonster. Ist mir plausibler.